Freitag, 6. Januar 2006

Sofalust

Jetzt ist es wieder da, das Mittagstief. Die Tierchen schlafen, mein Bäuchlein ist gesättigt, meine Lider werden schwer. Jetzt gibt es keinen besseren Platz als das Sofa; das Sofa mit dieser Wärme, die durch die Fußbodenheizung nach oben kriecht und sich an meinen Rücken schmiegt; mit der Katze, die sich spätestens nach zehn Minuten mit einem leisen, knarrenden Maunzer zu mir gesellt und sich auf meinen Füßen zu einem kleinen, felligen Paket Raubtier zusammen rollt; dazu das leise Tuckern der Rheinfrachter, die draußen vorbeiziehen und mich in den süßen Nachmittagsschlaf brummeln... Ein Schlaf, in dem Umarmungen schöner und intensiver als in der Wirklichkeit sind, in dem ich Menschen begegne, die ich mal vergeblich liebte und sie jetzt auf einmal auch mich lieben; ein Schlaf, in dem ich plötzlich im schwebenden Galopp durch ganze Steppen und Wüsten getragen werde und in dem ich mich in Tiere verwandeln kann, in dem ich fliegen und minutenlang unter Wasser bleiben kann, in dem ich selbst auf allen Vieren durch seichtes, klares, erfrischendes Flusswasser traben kann, alles rieche und sehe und höre, bis ich beschließe ein Fisch zu werden, um endlich ganz in dieses flüssige Blau mit den hellgrün in der sanften Strömung schlingernden Wasserpflanzen und dem safrangelben Sand am Grund zu tauchen und völlig schwerelos zu werden...
Es sind nur wenige Meter, es würde nur wenige Minuten dauern, und ich wäre weg, ich könnte es sogar, weil ich meine Arbeit auf den Abend verschieben dürfte, da freiberuflich, was zählt, ist nur das Ergebnis.... Aber es ist manchmal so schmerzhaft, wieder aufzuwachen, einen Menschenkörper zu haben, auf zwei Füßen stehen zu müssen, die Erdanziehungskraft zu spüren.
Wenn ich nur nachts so schön träumen könnte wie nachmittags.

Schwanger wegen Stimmungsschwankung? ;-)

Da die Fröhlichkeit, der Leichtsinn, die Anmut, das Temperament, die Lebenslust, die Spontaneität momentan nicht gerade meine ständigen Begleiter sind, wollte ich es nun mal mit dem versuchen, was mir schon jahrelang immer wieder von diversen Frauenzeitschriften und Ratgebern wärmstens empfohlen wurde: Johanniskraut.
Klingt harmlos. Sind Kräuter, die wahrscheinlich schon die alten Indianer genommen haben. Keine Chemie. Aber bewährt.
Auch die Packung sieht entzückend aus und sorgt bereits für das erste Schmunzeln: "Pflanzliches Arzneimittel bei Verstimmungen." Aber ooooh, die Packungsbeilage macht schon wieder Angst und Bange (wogegen das Präparat ja eigentlich helfen soll). "Bei Frauen, die hormonelle Empfängnisverhütungsmittel und gleichzeitig xxxxx forte einnehmen, kann die Sicherheit der "Pille" als Empfängnisverhütung herabgesetzt werden." Ja, wie nun? Ich bin dann fröhlich, aber schwanger? Ist das euer Ernst? Wie kann denn das sein?
Also kurze Information an meinen Mammutjäger beim Frühstück. "Da steht drin, ich könnte eventuell schwanger werden." Undefinierbares Brummeln. "Ja, und jetzt?", hake ich nach. "Nimm es. Die müssen sich doch nur absichern." Ich schaue ihn prüfend an. "Und wenn es dann doch passiert?" "Ist es halt eine neue Prüfung vom lieben Gott für uns."
Ende der Diskussion. Und nu? Ich sitze vor der Packung und traue mich nicht, meine "Verstimmungen" zu bekämpfen. Blöde Kräuter, die...

Hottehühs

... ist doch ganz einfach...

"Und Allah nahm eine Hand voll Südwind, hauchte ihm seinen Atem ein und erschuf so das Pferd." (Alte Beduinenlegende)
Suedwind

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