Zipperlein

Samstag, 21. Januar 2006

Au weia: Väterchen Frost

Kaelte
(Bild: Reuters, Spiegel-online)
Bis jetzt war sie weit weg, die Eiseskälte. Irgendwo da drüben im Osten. Bis zu minus 60 Grad in manchen Teilen Russlands. Aber jetzt will Väterchen Frost auch in den Westen kommen. Kältewelle Anfang der Woche. Was bedeutet das für mich? Oma-Hände mit aufgerissenen Fingerknöcheln, weil Madame keine Handschuhe besitzt und schon gar nicht mit Handschuhen reiten will; täglich fünf bis sieben Klamottenschichten (daher hatte ich auch immer wieder mal den Kosename "Zwiebelchen", der sich ausdrücklich nur auf meine Kleidung und nicht auf meinen Geruch bezieht!!), mindestens zwei paar Socken, hocherotische lange Unterhosen, elektrisierte Haare, die in alle Richtungen wandern und Funken schlagen, nächtliche Frierattacken, die hin und wieder in unverhoffter Kopulation enden, weil Mammutjäger das Suchen nach männlicher Wärme falsch interpretiert (die Löffelchenstellung ist nicht zwangsweise eine Aufforderung, sondern wärmt manchmal nur verdammt gut den Rücken!), abendliche Diskussionen, wer mit dem Hund rausgeht, wie lange und warum; fortschreitende Faltentiefe aufgrund von akuter Trockenheit um Augen und Mund - - - nein, ich bin definitiv nicht für die Kälte gemacht.

Übrigens: Es kam kein Sturm mehr. Um so unheimlicher dieser plötzliche Ausbruch. Vielleicht fand er wirklich nur in meinem kleinen Leben statt...?

Donnerstag, 19. Januar 2006

Grauer Donnerstag

Ich schwimme in einem Meer von Zeit. Das bin ich nicht mehr gewöhnt. Gestern Abend fühlte es sich an wie Luxus, nach so viel Stress und so vielen zurück gelegten Kilometern. Ich war geradezu euphorisch. Aber da hab ich die Rechnung nicht mit meinen alten Knochen gemacht. Die sagen mir deutlich, das sie von den letzten Tagen halten. Bin so richtig saft- und kraftlos. Bäh.
Und draußen ist es, wie seit Wochen, vor allem grau. Nicht mal in Varianten. Sondern immer das eine, gleiche, helle, langweilige Grau. Grau war mal meine Lieblingsfarbe. Das ist wirklich krank. Pah, aber wer jetzt meint, Grau wär ja gar keine Farbe, irrt. Es gibt bunte Fahren und unbunte Farben. Jawoll.
Die Döschen von QVC sind inzwischen angekommen und wir wissen nicht recht, was wir mit ihnen machen sollen, obwohl wie sie praktisch finden. Jetzt haben wir eine Dose Pfirsiche geöffnet und sie in das mittelgroße Lock&Lock-Exemplar gefüllt. Nur rührt niemand diese Pfirsiche an... Aber schön siehts aus.
Mein Leben muss wirklich unterirdisch langweilig sein. ;-)))

Donnerstag, 12. Januar 2006

Brett vorm Kopf

Ein Tag so zäh wie eine Folge von VIB. Und mindestens so langweilig. Meine Haare ziepen, der Schädel brummt, mir ist zu warm, dann wieder zu kalt, ich bin nicht müde und nicht wach, die gewünschten Rückrufe kommen einfach nicht rein, mein PC spinnt und bockt, der Himmel ist grau und der Dienstreiseantrag, den ich eben ausfüllen musste, hat mir den Rest an letzter schwacher Konzentration genommen, der da noch irgendwo im Hinterhinterhinterstübchen vorhanden war.
Ich glaub, ich mach Feierabend. Und leg mich in eine Wanne voller rosa Schaum. Oder orangenen Schaum? Oder soll ich den Badezusatz für den Mammutjäger stibitzen, den ich ihm zum Nikolaus geschenkt hab...? Indianersommer heißt der. Wie der wohl riecht...? Der Indiandersommer? Nach Pferd etwa?
Okay, noch schnell zur Post und in den Drogeriemarkt, und dann abtauchen. Schon alleine der Gedanke ist Balsam für mein geschundenes Schrumpelhirn.

Freitag, 6. Januar 2006

Schwanger wegen Stimmungsschwankung? ;-)

Da die Fröhlichkeit, der Leichtsinn, die Anmut, das Temperament, die Lebenslust, die Spontaneität momentan nicht gerade meine ständigen Begleiter sind, wollte ich es nun mal mit dem versuchen, was mir schon jahrelang immer wieder von diversen Frauenzeitschriften und Ratgebern wärmstens empfohlen wurde: Johanniskraut.
Klingt harmlos. Sind Kräuter, die wahrscheinlich schon die alten Indianer genommen haben. Keine Chemie. Aber bewährt.
Auch die Packung sieht entzückend aus und sorgt bereits für das erste Schmunzeln: "Pflanzliches Arzneimittel bei Verstimmungen." Aber ooooh, die Packungsbeilage macht schon wieder Angst und Bange (wogegen das Präparat ja eigentlich helfen soll). "Bei Frauen, die hormonelle Empfängnisverhütungsmittel und gleichzeitig xxxxx forte einnehmen, kann die Sicherheit der "Pille" als Empfängnisverhütung herabgesetzt werden." Ja, wie nun? Ich bin dann fröhlich, aber schwanger? Ist das euer Ernst? Wie kann denn das sein?
Also kurze Information an meinen Mammutjäger beim Frühstück. "Da steht drin, ich könnte eventuell schwanger werden." Undefinierbares Brummeln. "Ja, und jetzt?", hake ich nach. "Nimm es. Die müssen sich doch nur absichern." Ich schaue ihn prüfend an. "Und wenn es dann doch passiert?" "Ist es halt eine neue Prüfung vom lieben Gott für uns."
Ende der Diskussion. Und nu? Ich sitze vor der Packung und traue mich nicht, meine "Verstimmungen" zu bekämpfen. Blöde Kräuter, die...

Mittwoch, 4. Januar 2006

Note 6. Setzen!

Wie gut, dass ich doch nicht Lehrerin geworden bin. Wenn ich mich momentan selbst benoten müsste, fiele das Lebens-Zeugnis katastrophal aus. Etwa so:

Disziplin: 5. Und eine 5 ist noch großzügig! Geradezu milde! Sie finden, nachts ist die Welt am schönsten? Das mag sein, aber dafür sind Sie dann frühmorgens am hässlichsten. Bleich, unausgeschlafen, schlecht gelaunt. Der Schlaf vor Mitternacht ist bekanntlich der Beste. Wie? Sie finden das langweilig und spießig? Finden Sie es etwa modern, morgens als Untote durch die Wohnung zu kriechen? Oder gar bis neun zu schlafen?
Ernährung: 4-5. Meine Liebe. Sie meinen doch nicht im Ernst, dass ein Orangensaft pro Tag frisches Obst und Gemüse ersetzt. Und ein mitteleuropäischer Supermarkt bietet weitaus mehr als Nudeln, Nudeln und Nudeln. Kommen Sie mir nicht wieder mit dem Argument, Sie würden ja verschiedene Formen und Farben essen. Wie wäre es mal mit einem Obstsalat? Etwas Wirsing? Wintergemüse? Nun schauen Sie nicht gleich so böse...
Sport: 4-. Einmal die Woche durch die Halle galoppeln reicht nicht (obwohl Sie hier, das muss ich zähneknirschend zugeben, ein erstaunliches Engagement an den Tag legen). Sie sollten mehr an die frische Luft. Und was ist mit Ihrer Rückengmynastik? Nun? Sie haben teures Geld in Yoga- und Rückenschule-Videos investiert - sollen die denn da unten im Regal verstauben? Sie werden an mich denken, wenn sie mit 50 wie eine Buckelhexe durch die Landschaft schleichen!
Geistige Erbauung: 3. Nun gut, Sie lesen. Das muss ich immerhin anerkennen. Aber ist da nicht ein M.A. hinter Ihrem Namen? Sollten Sie nicht etwas weniger - nun ja - GEWÖHNLICHES lesen als diese seltsamen Neandertaler-Schnulzen? Ayla. Schon der Name! Ayla. Das klingt doch billig! Da gibt es noch so viele Klassiker der Literaturgeschichte, die in Ihrem verschrobenen Kopf noch keinen Platz gefunden haben... Und dazwischen dann immer diese Pferdezeitschriften. Bitte... sind sie 13 oder 32? Na also.
Stil, Chic, Optik: Sind Sie nun eine Frau oder ein Mann? Sie wollen doch immer gerne als Frau wahr genommen und geachtet und geschätzt werden. Warum dann bitte so durch den Tag gehen? Ist das irgendwie - - weiblich? Sie sagen, es sieht Sie ja keiner, wenn sie tagsüber in Kapuzenpulli und Jeans vorm Schreibtisch sitzen? Meine Liebe, sollte das denn ausschlaggebend sein? Und wenn der Postbote klingelt? Wie – Sie machen eben nicht auf? Da wären wir wieder beim Punkt Disziplin. Wie wäre es mal mit einer netten Hochsteckfrisur anstelle dieses Pferdeschwanzes. Wie gesagt, Sie sind keine 13 mehr. Wie viele Tage lang tragen Sie diese Jeans schon? Mindestens seit Montag, oder? Ach so, das kann man bei Jeans? Und wie dünn es an den Oberschenkeln ist, dieses schreckliche Beinkleid. Ach so, Kratzfläche für die Katze. An den Beinen!? Überhaupt, Kindchen, Ihre Hände. Cremen Sie doch mal ein wenig. Einmal am Tag zumindest. Das kann man ja nicht mit ansehen. Wenigstens waschen Sie sich regelmäßig. Aber Verzeihung, gestern müffelten Sie erheblich nach Pferd.
Haushalt: 6. Katastrophal. Ich kann mich nur wiederholen: Ka-ta-stro-phal. Seien Sie dankbar, dass Sie einen so emanzipierten Mammutjäger an Ihrer Seite haben, der hinter Ihnen herräumt. Aber glauben Sie nicht, dass der das immer macht! Irgendwann ist der nämlich weg, und dann sehen Sie, was sie davon haben. Und bitte, bügeln Sie doch wenigstens Ihre Wäsche, wenn Sie sie schon tagelang im Trockner liegen lassen, weil Sie „nicht dazu kommen“, sie herauszunehmen.

Nicht versetzt. Also noch mal von vorne... Leben üben.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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