Was für eine Nacht...
Schon seit mehreren Nächten wanderte ich gegen drei Uhr morgens vom Männerschlafzimmer ins Gästezimmer aus, weil Mammutjäger schnarchte und der Hund immer wieder seine nervösen Minuten hatte. Aber ich mag es nicht, nachts umzuziehen, weil mich Licht und Bewegung ungeheuer wach machen und Katerchen es prächtig zu nutzen weiß, wenn ich ihm gegenüber auf dem Bett liege (was ist der Kratzbaum doch für ein wunderbarer Sprungturm, um punktgenau auf dem Bauch von Frauchen zu landen...).
Heute Nacht schlief Mammutjäger still und leise, und auch der Hund war ruhig. Nur ich hörte jeden einzelnen Herzschlag, jeden Gedanken, jeden Atemzug. Registrierte zu deutlich, dass ich wieder nicht werde einschlafen können. Machte mich verrückt. Ärgerte mich darüber, dass ich mich verrückt machte. War irgendwann nicht nur hellwach, sondern auch stinkesauer.
Weil ich mich nur hin- und herwälzte und damit Mammutjäger in Mitleidenschaft zog, verlegte ich gegen vier Uhr erneut mein Lager ins Arbeitszimmer. Es half diesmal nicht. Auch hier: Wach oder unruhiger Halbschlaf. Ätzend.
Irgendwann in der Dämmerung packte mich dann doch ein kurzer Tiefschlaf, der offenbar alle Traumphasen einer normalen Nacht gebündelt hatte.
Hier nur ein Ausschnitt aus dem einen (!) Traum, der sich über Stunden hinzuziehen schien:
Meine Mutter wollte, dass ich noch einmal die Grundschule besuche. Das wäre gut für mich, sagte sie. Die komplette Schullaufbahn noch einmal. Und diesmal mit besseren Noten, ohne Schulangst, ohne "Spirenzchen". Ich hatte also meinen ersten Schultag und sofort Angst, keine Freundin zu finden, die sich neben mich setzen würde. Alleine zu sein und Außenseiter. Während meine Mutter mich zur Schule fuhr und ich mit Schultüte auf der Rückbank saß - ich musste mich ja benehmen wie eine Erstklässlerin -, smste ich meiner Freundin M., sie solle doch bitte mit mir zusammen in die Grundschule gehen und sich neben mich setzen.
Wir kamen natürlich zu spät an und ich nutzte diese Gelegenheit, mich bei meiner Mutter abzuseilen. In den folgenden Traumstunden verwandelte sich das Schulgebäude mehrfach: Von meiner Grundschule ins Gymnasium bis hin zu einer riesigen Jugendherberge und, als letzte Schlussteigerung, in ein gigantisches Kreuzfahrtschiff. Die meiste Zeit irrte ich in diesem Gebäude/Schiff herum, suchte Toiletten (die alle keine Türen hatten...), mein Zimmer (erfolglos) und meinen Klassensaal (ebenfalls erfolglos). Den Klassensaal suchte ich nur anfangs, denn irgendwann beschloss ich, den Plan meiner Mutter nicht zu verfolgen. Ich kam aber auch nicht mehr aus dem Gebäude raus. Es war zu groß, zu verwirrend.
Eine sehr eindrucksvolle Sequenz meines Traums spielte sich in einer in Orange gehaltenen, edlen Suite ab. Ich hatte zu dünne Kleidung an und wollte mir ein warmes Sofa suchen. Das fand ich dort. Leider auch Lars van der Lohe aus "Verliebt in Berlin". Der legte mir bündelweise Geldscheine auf den Glastisch und sagte mir sehr charmant, dass ich diese Scheine bekommen würde, wenn ich ihm eine Nacht mit mir schenke. Das lehnte ich natürlich mit starrem Blick auf das viele Geld ab, nicht aber seine stetigen Annäherungsversuche - vor allem aber deshalb, weil mir kalt war und weil ich mich so hilflos und alleine fühlte. Dieser Mann war groß, roch gut und war kuschelig. Ich fühlte mich geborgen. In Wirklichkeit finde ich diesen Typen ätzend. Im Traum war er eine der angenehmsten Persönlichkeiten, denen ich begegnete.
Später rannte ich nämlich wieder durch die Gänge und traf lauter Menschen aus meiner Vergangenheit wieder. Menschen, mit denen ich noch Rechnungen offen hatte. Mit denen ich noch etwas besprechen wollte. Die ich zu lange nicht mehr gesehen hatte. Eine Kollegin - ein echtes Karriereweib - wollte mich zum Koksen verführen. Auch das lehnte ich dankend ab.
Mein ehemaliger bester Freund betreute in einer Ecke geistig Kranke. Leider schoss jemand einen Fußball in diese Ecke und der eine Psychiatrie-Fall rastete daraufhin völlig aus und kam mit schlagenden, erhobenen Armen auf mich zu gestürmt. Er schrie und schrie und schrie, und irgendwann schrie auch ich, während ich versuchte zu fliehen, und dachte, dass eine Nacht mit Lars van der Lohe doch besser gewesen wäre, als hier vor diesem Irren zu flüchten, der mich umbringen will.
Wie gesagt, das sind nur Ausschnitte meines "ersten Schultages". Am Ende habe ich Lars van der Lohe noch einmal gesucht, ihn aber nicht mehr gefunden. Durch ein unglaublich riesiges Treppenhaus blickte ich nach unten, in eine schwindel erregende, aber sehr anziehende Tiefe. Mir war irgendwie klar, dass ich aufwache, wenn ich da runterspringe. Leider bin ich ein wahres Traumtalent und kann meine Träume, meistens gegen Ende, auch steuern. Daher bitte nicht als Suizidwunsch interpretieren.
Bin allerdings schon aufgewacht, als auf einmal der Irre wieder aus einem engen Korridor auf mich zustürmte und ich schreien wollte - aber nicht konnte.
Kurz und gut: Ich bin erschöpft. Ich fühle mich, als hätte ich all das wirklich erlebt. Viele Sequenzen des Traumes kann ich mir erklären, andere liegen im Dunkel.
Macht nix. Will auf diese Traum-Begabung nicht verzichten, auch wenn die Träume momentan sehr anstrengend und beängstigend sind. Katastrophen-Träume. Und hoffentlich nicht luzid.
Heute Nacht schlief Mammutjäger still und leise, und auch der Hund war ruhig. Nur ich hörte jeden einzelnen Herzschlag, jeden Gedanken, jeden Atemzug. Registrierte zu deutlich, dass ich wieder nicht werde einschlafen können. Machte mich verrückt. Ärgerte mich darüber, dass ich mich verrückt machte. War irgendwann nicht nur hellwach, sondern auch stinkesauer.
Weil ich mich nur hin- und herwälzte und damit Mammutjäger in Mitleidenschaft zog, verlegte ich gegen vier Uhr erneut mein Lager ins Arbeitszimmer. Es half diesmal nicht. Auch hier: Wach oder unruhiger Halbschlaf. Ätzend.
Irgendwann in der Dämmerung packte mich dann doch ein kurzer Tiefschlaf, der offenbar alle Traumphasen einer normalen Nacht gebündelt hatte.
Hier nur ein Ausschnitt aus dem einen (!) Traum, der sich über Stunden hinzuziehen schien:
Meine Mutter wollte, dass ich noch einmal die Grundschule besuche. Das wäre gut für mich, sagte sie. Die komplette Schullaufbahn noch einmal. Und diesmal mit besseren Noten, ohne Schulangst, ohne "Spirenzchen". Ich hatte also meinen ersten Schultag und sofort Angst, keine Freundin zu finden, die sich neben mich setzen würde. Alleine zu sein und Außenseiter. Während meine Mutter mich zur Schule fuhr und ich mit Schultüte auf der Rückbank saß - ich musste mich ja benehmen wie eine Erstklässlerin -, smste ich meiner Freundin M., sie solle doch bitte mit mir zusammen in die Grundschule gehen und sich neben mich setzen.
Wir kamen natürlich zu spät an und ich nutzte diese Gelegenheit, mich bei meiner Mutter abzuseilen. In den folgenden Traumstunden verwandelte sich das Schulgebäude mehrfach: Von meiner Grundschule ins Gymnasium bis hin zu einer riesigen Jugendherberge und, als letzte Schlussteigerung, in ein gigantisches Kreuzfahrtschiff. Die meiste Zeit irrte ich in diesem Gebäude/Schiff herum, suchte Toiletten (die alle keine Türen hatten...), mein Zimmer (erfolglos) und meinen Klassensaal (ebenfalls erfolglos). Den Klassensaal suchte ich nur anfangs, denn irgendwann beschloss ich, den Plan meiner Mutter nicht zu verfolgen. Ich kam aber auch nicht mehr aus dem Gebäude raus. Es war zu groß, zu verwirrend.
Eine sehr eindrucksvolle Sequenz meines Traums spielte sich in einer in Orange gehaltenen, edlen Suite ab. Ich hatte zu dünne Kleidung an und wollte mir ein warmes Sofa suchen. Das fand ich dort. Leider auch Lars van der Lohe aus "Verliebt in Berlin". Der legte mir bündelweise Geldscheine auf den Glastisch und sagte mir sehr charmant, dass ich diese Scheine bekommen würde, wenn ich ihm eine Nacht mit mir schenke. Das lehnte ich natürlich mit starrem Blick auf das viele Geld ab, nicht aber seine stetigen Annäherungsversuche - vor allem aber deshalb, weil mir kalt war und weil ich mich so hilflos und alleine fühlte. Dieser Mann war groß, roch gut und war kuschelig. Ich fühlte mich geborgen. In Wirklichkeit finde ich diesen Typen ätzend. Im Traum war er eine der angenehmsten Persönlichkeiten, denen ich begegnete.
Später rannte ich nämlich wieder durch die Gänge und traf lauter Menschen aus meiner Vergangenheit wieder. Menschen, mit denen ich noch Rechnungen offen hatte. Mit denen ich noch etwas besprechen wollte. Die ich zu lange nicht mehr gesehen hatte. Eine Kollegin - ein echtes Karriereweib - wollte mich zum Koksen verführen. Auch das lehnte ich dankend ab.
Mein ehemaliger bester Freund betreute in einer Ecke geistig Kranke. Leider schoss jemand einen Fußball in diese Ecke und der eine Psychiatrie-Fall rastete daraufhin völlig aus und kam mit schlagenden, erhobenen Armen auf mich zu gestürmt. Er schrie und schrie und schrie, und irgendwann schrie auch ich, während ich versuchte zu fliehen, und dachte, dass eine Nacht mit Lars van der Lohe doch besser gewesen wäre, als hier vor diesem Irren zu flüchten, der mich umbringen will.
Wie gesagt, das sind nur Ausschnitte meines "ersten Schultages". Am Ende habe ich Lars van der Lohe noch einmal gesucht, ihn aber nicht mehr gefunden. Durch ein unglaublich riesiges Treppenhaus blickte ich nach unten, in eine schwindel erregende, aber sehr anziehende Tiefe. Mir war irgendwie klar, dass ich aufwache, wenn ich da runterspringe. Leider bin ich ein wahres Traumtalent und kann meine Träume, meistens gegen Ende, auch steuern. Daher bitte nicht als Suizidwunsch interpretieren.
Bin allerdings schon aufgewacht, als auf einmal der Irre wieder aus einem engen Korridor auf mich zustürmte und ich schreien wollte - aber nicht konnte.
Kurz und gut: Ich bin erschöpft. Ich fühle mich, als hätte ich all das wirklich erlebt. Viele Sequenzen des Traumes kann ich mir erklären, andere liegen im Dunkel.
Macht nix. Will auf diese Traum-Begabung nicht verzichten, auch wenn die Träume momentan sehr anstrengend und beängstigend sind. Katastrophen-Träume. Und hoffentlich nicht luzid.
mondsüchtig - 21. Feb, 12:04