Mittwoch, 1. Februar 2006

Ich liebe jüdische Friedhöfe

Und nicht aus den Gründen, aus denen manche Bildungsbürgermenschen alles Jüdische grundsätzlich toll und einzigartig finden, um sich von jeglichem Antisemitismus-Verdacht zu befreien oder ihre Toleranz (braucht man die da? Nein!) doppelt und dreifach zu betonen.
Nein, ich liebe sie wirklich, rein emotional und aus tiefstem Empfinden, Punkt, fertig, aus. Sie faszinieren mich. Ich mag den Gedanken, dass die Toten dort ihre Grabstätte für die Ewigkeit bekommen und nicht nach drei Jahren umgebettet werden. Ich mag die scheinbare Wahllosigkeit, wie auf manchen Friedhöfen die Steine angeordnet sind, inmittem hohem Gras und unter uralten Baumen mit mächtigen Ästen, die wie beschützend über die verwitterten Stelen ragen. Manchmal sind diese Friedhöfe sogar im Wald, tauchen ganz unvermittelt vor einem auf. Windschief und wie in einem immerdauernden Traum gefangen. Ja, fast verträumt, aber gleichzeitig stark und von einer geheimnisvollen Aura.
Ich glaube, das liegt an der Harmonie mit der Natur. Keine Ecken und Kanten, kein symmetrischer Grabschmuck, keine Blumenrabatten wie in typisch deutschen Vorgärten. Man lässt nicht nur die Toten ruhen, man lässt auch die Natur ruhen. Beides ist miteinander verwoben, der Tod und die Natur und das Leben - so, wie es sein sollte.
Diese Orte geben mir Ruhe. Ich finde sie wunderschön.
judenfriedhof-worms

*bibberbibber*

Schön anzusehen, aber ganz schlecht für Frierhutschen wie mich.
Winterweiss

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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