Freitag, 7. April 2006

Ich dachte immer...

... dass ich satt werde, wenn ich mich endlich dazu entschließe, zu einem Jäger in die Höhle zu ziehen. So satt, dass ich Platons Schatten an der Wand sehnsüchtig anstarre und mir insgeheim wünsche, wieder draußen zu sein.
Dass ich bei jedem Drehen seines Schlüssels im Schloss kurz zusammenzucke und mich bei dem Gedanken ertappe, eigentlich noch ein paar Stunden länger alleine sein zu wollen. Dass ich es genieße, wenn er mal weg ist, für mehrere Tage, und ich all das machen kann, was ich früher für die Exklusivität des Alleinewohnens hielt. Vorm Fernseher essen. Laut Musik hören und durch die Wohnung hopsen. Nach dem Kochen abends alles stehen lassen, bis zum nächsten Morgen.
Aber stattdessen freue ich mich spontan, wenn ich das Geräusch des Schlüssels im Schloss höre und kann nicht verhindern, ein "Ich bin hie-er!" zu flöten, um ihn auch ja gleich zu mir zu lotsen und ihn dümmlich-selig anzustrahlen. Das passiert einfach. Ich kann nichts dagegen tun.
Und jetzt, wo er für ein paar Tage weg ist, machen diese ganzen Alleine-Sachen keinen Spaß.

Verdammt, ich hab 12 Jahre alleine gelebt, weil ich es nicht anders wollte. Ich hab wirklich Übung darin. Ich bin Profi im Alleineleben. Ich könnte Kurse geben. Eigentlich.
Verlernt man tatsächlich so schnell?

Mir macht das alles fürchterliche Angst.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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