Donnerstag, 6. Juli 2006

Hundefeindlich

Manchmal will ich hier echt meine Koffer packen und schnellstmöglich verschwinden.
Haben unseren herzkranken, hitzegeplagten, schwer atmenden Hund in den vergangenen Wochen einige Male im Garten pinkeln lassen, weil er nur noch schlecht gehen kann und der Garten relativ kühl ist. Der Gute pinkelt auch immer nur an eine einzige, verborgene Stelle, wo sich jetzt ein zirka bierdeckelgroßer, gelber Fleck im Gras gebildet hat. Man muss sich schon sehr anstrengen, um ihn überhaupt zu entdecken.
Zudem ist der Garten ein toter Garten. Die Bewohner dieses ach so schönen noblen Hauses gehen nur hindurch, wenn sie in die Fußgängerzone wollen. Es ist auch nicht wirklich erwünscht, dass man sich aufhält - man muss es vorher mit der Hausverwaltung absprechen. So ähnlich also wie die Bestimmung, dass man nur drei Mal im Jahr grillen darf. Und dann natürlich auf dem Elektrogrill. Holzkohle ist etwas für Barbaren.
Also - außer dem Gärtner ist dort nie jemand; die Teakholzmöbel warten vergeblich auf Besucher.
Und jetzt ist hier Krieg ausgebrochen wegen eines bierdeckelgroßen gelben Flecks von einem Hund, der diesen Sommer wahrscheinlich sowieso nicht überleben wird.
Zudem muss man uns gezielt beobachtet haben.

Da muss ich doch sofort an den Abend nach der Beerdigung meines Vaters denken, als ich müde von der Fahrt und traurig von dem langen Tag meinen Briefkasten aufschloss, und eine harsche Stimme aus der Sprechanlage tönte: "Hören Sie gefälligst auf, da rumzufummeln und verschwinden Sie!!" Da muss tatsächlich die Hausverwaltung vor der Überwachungskamera gesessen und mich für einen Dieb oder etwas anderes (?) gehalten haben. Nett, oder? Wie kann man es auch wagen, nachts um elf in den Briefkasten zu gucken?
Da hat man gefälligst zu schlafen. Mich wundert, dass es in der Hausordnung keine Klausel gibt, abends um neun die Jalousien hinunter zu lassen und sich nicht mehr auf den Balkonen aufzuhalten.

Fazit der Geschichte: Wir müssen unserem Hund nun zu jeder Tageszeit zumuten, in der prallen Hitze der Straße pinkeln zu lassen, wo die Autos sich keinen Deut um Tierchen scheren. Vor allem sind wir jetzt - übrigens als einziges Paar in diesem Haus, das eine wilde Ehe führt - die Buh-Leute. Prima.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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