Montag, 27. März 2006

Hohe Kunst kann deprimierend sein...

... wenn sie andere vollführen und man staunend am Rand des Geschehens steht.
Die Reitermesse in Koblenz am Wochenende hat mir mal wieder deutlich gezeigt, wo meine Grenzen sind. Nämlich ganz, ganz unten. Aber schön war es.
Auch andere Grenzen wurden mir klar. Dass ich einfach nicht weiß, wie es sich anfühlt, wenn das eigene Kind einem immer wieder versonnen durch die Haare streicht und nichts lieber mag, als mit der Mama kuscheln. Wow, das muss sich toll anfühlen.

Tja, sollte ich also niemals eine Teufelsbrut auf diesen Planeten setzen, kann ich mein Leben ja den Pferden widmen (obwohl das eine das andere nicht ausschließt, aber man braucht ja wenigstens das Gefühl einer Ersatzbefriedigung). Diese Pasos hier - seufz - haben mich ganz wuschig gemacht. Und sie haben mehr als drei Gänge! ;-)
Reitsportmesse_Pasos

Kaum zu glauben - - es ist vollbracht...

... mein Buch ist fertig.
120 Seiten schnurrten eben durch den Drucker und liegen hier noch ganz warm neben mir. Wobei mir schon schwant, dass das erst der Anfang einer langen, langen Geschichte ist, bei der unzählige Leute meinen, hier und da etwas verbessern oder verändern zu müssen. Das sind eben die Schattenseiten eines Autorenvertrags.
Nun, es ist "nur" eine Auftragsarbeit, zudem ein Sachbuch mit Dokumentationscharakter; ich denke, ich habe die nötige Distanz, um diese Kriteleien abschütteln zu können.
Mein Traum war freilich ein anderer. Dass ich endlich eines jener Bücher drucken lassen kann, die schon seit Jahren in meinen Schubladen vor sich hin gammeln.
Trotzdem ist es besser als nichts; und etwas anderes als das Schreiben für Zeitungen. Vielleicht ist es ja etwas länger als nur bis zum nächsten Morgen aktuell.
Stolz bin ich vor allem darauf, dass ich diese langen Recherchetage hinter mich gebracht habe in einer nicht gerade leichten Zeit. Traurig bin ich, dass Papa es nicht mehr lesen kann. Bisher hat er doch immer alle Seminararbeiten und auch meine Magisterarbeit von mir gegen gelesen, ohne mir jemals drin herum zu pfuschen.
Das wird das erste berufliche (!) Manuskript sein, das er nicht gegenliest. Schon seltsam. Ich hab gar niemand, der drüber liest. Es lastet alleine auf meinen Schultern. Meinem Mammutjäger hab ich einige Kapitel vorgelesen, er findet es gut - aber er spielt mit mir Steckerle, er MUSS es gut finden, wenn er das weiterhin tun will. ;-)
Aber wie gesagt - - da werden noch etliche mehr oder weniger wichtige Menschen ihren Senf dazu geben.
Meine größte Angst: Dass es ein Griff ihns Klo ist. Dass ihnen mein Stil nicht gefällt. Es zu locker geschrieben ist, zu wenig Schwere hat. Sicherlich wird es manchen der erwähnten Lehrern nicht gefallen, sicher werden sie irgendetwas finden, von dem sie meinen, es werde ihre Schule in den Ruin treiben.
Nein, wird es nicht. Aber den Leuten, vor allem Lehrern, diese Angst zu nehmen, ist mitunter sehr schwierig.

Naja, wir werden sehen. Jetzt muss ich erst mal meine Kopfschmerzen kurieren und mich damit auseinander setzen, dass wir draußen über 20 Grad haben. Meine Narbe hat dies schon getan und lässt mich seit gestern in Oma-Haltung durch die Wohnung eiern. Autsch.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6710 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

Credits


Das Ende der Leidenschaft
Der ganz normale Wahnsinn
Hottas
Hund&Katz
Ich glotz TV
Traumhaft
Zipperlein
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren

Handy-Shop