Montag, 23. Januar 2006

Mutterinstinkt

Ich war schon heute Nacht schlecht gelaunt. Im Halbschlaf. Irgendetwas war mir im Traum über die Leber gelaufen. Ich wachte heute Morgen auf mit der Vorahnung, dass etwas passiert, mit dem ich nicht umgehen kann. Es passierte auch. Ein Brief von meiner Mutter, der sich knarrend aus meinem Fax befreite. Sie schreibt, dass ich ihr fehle. Wenn mir jemand so etwas schreibt, werde ich butterweich. Aber sie ist sich auch wie immer keiner Schuld bewusst. Oder Verantwortung. Oder eines Fehlers. Einen kurzen Moment war ich dennoch versucht, alles zu begraben, zu vergessen, wieder einmal und wie so oft "neu" anzufangen. Um dann wieder in einigen Wochen einen weiteren Tiefschlag zu bekommen, an mir und der Welt zu zweifeln und tagelang daran zu knabbern. Ich hab mich davor bewahrt, obwohl mir ein Kloß im Hals saß und ich so gerne nachgegeben hätte. Aber ich will einen solchen Satz auch nicht ignorieren. Er ist wie ein Diamant, selten, wertvoll, aber auch verdammt hart.
Ich brauche noch Abstand. Denn muss ich beibehalten. Er ist mühsam erkämpft, nicht gegen sie, sondern gegen meine eigenen Gewissensbisse. Ich könnte schon selbst mehrfache Mama sein und habs nie gelernt, mich gegen meine eigene abzugrenzen. Sie ist der Mensch, der mir am meisten wehtun kann. Ich hab mich noch immer nicht gelöst, aber ich war die vergangenen Tage auf einem guten Weg.
Ich werde zurück schreiben. Aber die Grenzen bleiben erst einmal bestehen. Ich hatte doch gerade erst angefangen, ein bisschen loszulassen... Wahrscheinlich hat sie das gespürt. Mutterinstinkt eben.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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