Dienstag, 10. Januar 2006

DrachenBlues

Lese seit zwei Abenden "Eragon" (oder, wie ich das Buch und seinen Helden nenne "Estragon"). War zunächst skeptisch, mag kein Fantasy, da zu unwahrscheinlich; die meisten Elfen und Zwergen und Gnome und Orgs gehen mir ziemlich schnell auf den Senkel.
Bei Eragon war es zunächst ähnlich. Madame braucht halt Fakten. Wenigstens ein Jahrhundert oder ein Ort oder ein Breitengrad. Die ersten Seiten war ich unruhig und unzufrieden.
Bis das Drachenbaby aus dem Ei schlüpfte. Ich quiekte geradezu auf beim Lesen. Soooo süß, dieser kleine Drache. Ein sehr kätzisches Verhalten legt er an den Tag. Ich sehe ihn vor mir, und ich will ihn haben. Sofort! Ach, wäre das nicht herrlich, einen kleinen blauen Drachen zu haben? Als Mittler zwischen den Welten?
Eragon
"Als er mit zwei Streifen Trockenfleisch zurückkehrte, sah er den Drachen auf dem Fenstersims sitzen und den Mond beobachten. (...) Eragon fütterte ihn, wobei er sorgsam auf seine Finger achtete. Als nur noch ein Stück übrig war, wölbte sich der Bauch des Drachen schon deutlich. Eragon hielt ihm den letzten Bissen hin. DAs Kerlchen zögerte, dann schob es sich das Fleisch träge ins Maul. Nach beendeter Mahlzeit kroch es Eragons Arm hinauf und kuschelte sich an seine Brust. Dann schnaubte es zufrieden und ein kleines, dunkles Rauchwölkchen puffte aus seinen Nasenlöchern. Eragon schaute voll Verwunderung zu.
Bald drang ein tiefes Summen aus der vibrierenden Kehle des Drachen, und Eragon nahm an, dass er eingeschlafen war. Behutsam trug er ihn zum Bett hinüber und legte ihn aufs Kopfkissen. Mit geschlossenen Augen schlang der Drache behaglich seinen Schwanz um den Bettpfosten." (Aus: Christopher Paolini: Eragon)

Wellness-Knutschen

Ha! Jetzt hatte ich doch heute Nacht einen dieser Mittagsschlafträume... Ein Traum, in den ich so gerne zurück kriechen und ihn noch ein wenig beeinflussen würde.
Ein Traum, in dem Jetzt und Früher nahtlos miteinander verschmolzen. Mein Herz war mein Jetzt-Herz, meine Seele war es auch, meine Erfahrung erst Recht, aber mein Körper war ein wenig jünger, so um die 27, und leichter (was?? noch leichter??? nun, er fühlte sich so an...), irgendwie schwereloser... Ich war mal wieder in S., wie so oft in den Träumen der vergangenen Nächte, stromerte da herum, zwischen Schule und Elternhaus und den Plätzen meiner Jugend, da begegnete ich J.
Meine erste große Liebe. Bei der nix passierte. Aber auch gar nichts. Nicht ein einziger Kuss. Weil ich 14 war, mich ziemlich blöd benahm, eine rosa Brille trug und der Begriff "Hässliches Entlein" noch schmeichelhaft gewesen wäre. Und er, er war schon damals riesig, blond, süß, sportlich, stark, aber leider auch oberflächlich, rabaukig, unnahbar. Wir schauten uns nur an. Beleidigten uns. Nie ein ernstes Wort. Aber oh je, war ich verliebt...
Irgendwie sind unsere Familien immer noch miteinander verbunden. Mein und sein Papa waren beste Freunde.

Naja, und nun war ich also heute Nacht ;-) mit J. verabredet. Es war Sommer, obwohl der Boden gefroren war. Der Boden war eisig, die Luft warm. Ich trug ein schwarzes Tank Top, meine Lieblingsjeans und die schwarzen Flip Flops. Meine Haare nur lose zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ich spürte sie lang auf meinem Rücken. Fühlte sich schön an.
Er nahm sofort meine Hand. Kein Schauer auf meinem Rücken. Aber angenehm. Ich wollte nicht loslassen. Wir saßen irgendwo draußen, er war nun zwei Meter groß, wie in der Jetzt-Zeit, ich konnte richtig auf ihm rumkrabbeln, er fühlte sich stark an und ich mich geborgen und aufgehoben. Bald küsste er mich. "Mann, hätten wir das nicht früher hinkriegen können?", grinste ich als Anspielung auf damals. Dabei war der Kuss gar nicht so toll. Aber eben angenehm. J. war warm und gemütlich, zum Anlehnen und Wohlfühlen. Vergessen. Das war Wellness-Knutschen, ohne Schuld, ohne Gedanken an Nachher, ohne Reue (und ohne Zunge). Es musste sogar sein. Endlich das nachholen, was damals nicht ging.
Dann einer meiner typischen Zeit- und Ortssprünge im Traum. Ich schloss die Wohnungstür auf und mir fiel siedendheiß ein, dass ich ja gar nicht solo bin. Oh Gott. Ich hab ja einen Freund. Und hab ihn soeben hintergangen. Shit!! Wenn auch ohne Sex, aber mit Wellness-Knutschen. Mann oh Mann.
In diesem Schreck wachte ich auf und die Wärme von J. verblasste. Puh. Glück gehabt. Nur ein Traum. Alles okay. Noch verschlafen erzähle ich meinem Mammutjäger den Traum. Ohne Details allerdings. Die verschwimmen sowieso immer mehr. Es bleibt nur noch ein Gefühl. Ein unbestimmtes Gefühl des Aufgehobenseins. Das nach und nach verblasst.
Hach ja... *seufz* Und jetzt bin ich zurück in der kalten grauen Winterwelt. Müde. Winterblass. Und mit dicken Socken an den Füßen.

Montag, 9. Januar 2006

"David, ich liebe dich!"

Eeeeendlich, endlich, sie hat es gesagt, nach unzähligen, quälenden, unnötigen Folgen, zäh wie Kaugummi, voller Logikfehler und Unstimmigkeiten, vor allem aber eine unwahrscheinlicher als die andere - aber jetzt hat sie es gesagt, die Worte sind über ihre Zahnspange geflutscht: "David, ich liebe dich."
Und nu? Kommt damit endlich Fahrt in Verliebt in Berlin - oder VIB, wie die Fans es kennen (klingt ähnlich wie FIP, eine ganz böse Katzenkrankheit...)?
Hoffen wir nicht zu früh. Nein, Lisa wird es wahrscheinlich wie immer zurücknehmen und die Sache wieder einmal bei einem Siedewürstchen (irgendwie verfolgen die mich momentan) im Hinterzimmer von Jürgens Kiosk diskutieren, in der U-Bahn stundenlange nervtötende Selbstgespräche führen und die kurze Dramatik der heutigen Folge wieder zu einem weiteren Soapkaugummi ziehen...
Und immer noch trägt sie dieses schreckliche Kassengestell und Strickmützen, die schon beim reinen Hinsehen kratzen, natürlich in Altrosa oder Orange oder Braun. Sie wird weiterhin ein Modeverbrechen nach dem anderen überziehen und vor lauter Gutmenschsein und Naivität weder vorwärts noch rückwärts wissen.
Bitte, bitte, führt dieses Märchen doch endlich mal zu Ende. Erlöst das Aschenputtel. Nehmt ihr wenigstens den Speckgürtel ab. Wir wissen doch inzwischen alle, wat für ein hübsch Mädsche da drin steckt.
Und wer sitzt morgen um 19.15 Uhr wieder vorm Fernseher und....? Nein, halt, morgen nicht! Morgen sind die Hottehühs dran. Puh. Glück gehabt. Ich sollte jeden Abend reiten gehen. Süchte soll man schließlich bekämpfen. ;-)

Schlafzimmerblick

Wie soll man denn bei diesem An-Blick ernsthaft beschließen können, sein Bett aufzuräumen???
Katerchen_muede_2

QVC-Familie

Heute morgen, als ich mich verschlafen an meinen Mammutjäger kuschelte, um etwas männliche Wärme abzuziehen und meinen eiseserstarrten Körper wieder in einen halbwegs lebenden Zustand zu bringen, schoss mir das Unfassbare durch den Kopf. Hatte ich nur geträumt...? Oder war es tatsächlich wahr?
Mein Kopf verarbeitete in morgendlicher Langsamkeit die Ereignisse des Abends. Spät war es, als wir nach Hause kamen. Ich schmierte mir ein Nutellabrot und machte den Fernseher an. Da sonntagabends immer nur Scheißendreck kommt, schaltete ich sofort auf QVC und HSE. Bei HSE war Elektronik dran, also unspannend, QVC war gerade mit ihrer Übergroßen-Mode-Horrorshow fertig und zählte den Countdown zum Tagesangebot an. 10, 9, 8, 7, 6.... Döschen! Lock & Lock! Döschen mit bunten Deckeln und in allen Größen, von der Urinprobe bis zum kiloschweren Kartoffesalat für die Grillparty, die bei uns nie stattfinden wird, da wir ja keine Freunde haben. ;-)
Aber der Preis war okay. "Guck mal", mümmel ich und mein Mammutjäger guckt.
"Hm, für Döschen bin ich immer empfänglich", sagt er und das Kichern blubbert nur so aus mir heraus. Soso. Er ist also für Döschen empfänglich. Gut zu wissen.
Er kann seinen Blick nicht recht abwenden.
"Die mit dem grünen Deckel sind ganz hübsch", sagt er, während der eine QVC-Mensch damit beginnt, in wilder Extase die mit Soßen gefüllten Plastikdosen durch die Gegen zu schmeißen, um zu beweisen, wie dicht sie sind. Die QVC-Tucke Sascha steht daneben und kann sein Glück kaum fassen. "Gucken Sie mal, wie viele Würstchen da reinpassen!!! Unglaublich!" Jetzt holt er zwei Wasserkocher mit heißem Wasser. "Und die können Sie sogar in den Lock & Lock-Dosen zubereiten!" Er gießt Wasser über die Würstchen, während der andere den Kartoffelsalat präsentiert. "Denken Sie an die Grillsaison!"
Mein Mammutjäger denkt auch. Allerdings an etwas anderes. "Die hab ich schon mal beinahe gekauft", gibt er zu.
Ich: "Echt?" (innerlich grinsend, weil ich ahne, was kommt)
Er: "Brauchen wir denn so etwas?"
Ich: "Naja, fürs Boot, im Sommer... vielleicht... Oder wenn ich mal wieder zu viele Nudeln gemacht habe, dann kann man die da drin aufbewahren..."
10 Minuten später: Sascha hat inzwischen 20 Teller mit Würstchen und Kartoffelsalat angerichtet und versorgt die QVC-Belegschaft mit Siedegut (grillen kann man das ja nicht nennen...). Die ältere Dame am Telefon erzählt, dass sie sogar ihre bei QVC-gekauften Bastelutensilien in den Dosen verstaut, während der Verkäufer mit stierem Blick Dosen stapelt.
"Na, komm, bestell", knurrt mein Mammutjäger kaum hörbar.
"Aber im Internet", bitte ich. Da anrufen wäre mir doch zu peinlich.
Das Tagesangebot begrüßt uns bereits auf der Startseite; bestellen ist einfach, geht ruckzuck, wenn man wie Mammutjäger eine Kreditkarte besitzt.
Danach fang ich an zu lachen und kann mich kaum mehr beruhigen. "Schatz, wir sind in der QVC-Familie", rufe ich und falle ihm um den Hals. "Nun ab ins Bett, das war ein teurer Abend", grummelt er leicht beschämt, aber auch mit nicht vertuschbarer Vorfreude. Ich könnt mich über mich selbst kaputt lachen. Über uns. Was waren wir nur für ein leichtes Opfer, gestern Abend, im Überschwang der Gefühle.
Nun warten wir auf ein QVC-Paket mit vielen Döschen. Hoffentlich sehen es die Nachbarn nicht. Und wehe, die Dinger halten nicht, was sie versprechen...
"Heiteitei mit Bestellnummer" hab ich die QVC-Manier mal in einem meiner Artikel bezeichnet. Wie wahr...

Sonntag, 8. Januar 2006

DSDS: Heulen statt singen

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Doch die dritte Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“, die am Samstag ihre erste Motto-Show in die deutschen Wohnzimmer flimmern ließ, beweist das Gegenteil. Dass aus einer solchen Sendung keine neuen Weltstars wie Phönix aus der Asche steigen, ist inzwischen bekannt. Die meisten Kandidaten verschwanden schnell im Sumpf des Vergessens; die wenigen gebliebenen machen höchstens noch mit Peinlichkeiten als Drittklasspromis auf sich aufmerksam. Doch nie stach so deutlich heraus wie jetzt, um was es in dieser Sendung eigentlich geht – nämlich um Telefongebühren. Es ist frappierend, wie viele verheißungsvolle Talente ausgesiebt werden und dafür blasse, dünne Stimmchen mit Homestories, Interviews und BILD-Berichten in den medialen Mittelpunkt gehoben und in die nächste Sendung befördert werden: gesanglich eine Katastrophe, aber mit überschwellenden Emotionen gesegnet. Bestes Beispiel: der sensible und offensichtlich völlig überforderte Spätentwickler Stephan Darmstaedt, der nun hinlänglich gezeigt hat, dass er weder singen noch performen kann, aber dafür ziemlich gut zusammenbrechen, weinen und sein stimmbrüchiges, aufgesetztes „Ich liebe euch“ ins Publikum hauchen. Stephan ist eben wie unzählige Jugendliche irgendwo da draußen: unsicher, mittelmäßig talentiert, fürs Showgeschäft untauglich. Also ganz normal. Und genau diese Massen scheinen nun für ihn anzurufen. Denn wenn er weiterkommt, könnten sie es theoretisch auch. Andere Variante: Das Telefonvoting ist beeinflusst; Stephan wird absichtlich weitergeschoben, damit in der kommenden Sendung jene Zuschauer für die anderen Kandidaten anrufen, die sein unbeholfenes Gesäusel schlichtweg nicht mehr ertragen können. Beides lässt die Kasse klingeln. Und bei beiden Varianten ist Stephan ein Opfer der Medien. Aber ganz gewiss kein Star.

Freitag, 6. Januar 2006

Sofalust

Jetzt ist es wieder da, das Mittagstief. Die Tierchen schlafen, mein Bäuchlein ist gesättigt, meine Lider werden schwer. Jetzt gibt es keinen besseren Platz als das Sofa; das Sofa mit dieser Wärme, die durch die Fußbodenheizung nach oben kriecht und sich an meinen Rücken schmiegt; mit der Katze, die sich spätestens nach zehn Minuten mit einem leisen, knarrenden Maunzer zu mir gesellt und sich auf meinen Füßen zu einem kleinen, felligen Paket Raubtier zusammen rollt; dazu das leise Tuckern der Rheinfrachter, die draußen vorbeiziehen und mich in den süßen Nachmittagsschlaf brummeln... Ein Schlaf, in dem Umarmungen schöner und intensiver als in der Wirklichkeit sind, in dem ich Menschen begegne, die ich mal vergeblich liebte und sie jetzt auf einmal auch mich lieben; ein Schlaf, in dem ich plötzlich im schwebenden Galopp durch ganze Steppen und Wüsten getragen werde und in dem ich mich in Tiere verwandeln kann, in dem ich fliegen und minutenlang unter Wasser bleiben kann, in dem ich selbst auf allen Vieren durch seichtes, klares, erfrischendes Flusswasser traben kann, alles rieche und sehe und höre, bis ich beschließe ein Fisch zu werden, um endlich ganz in dieses flüssige Blau mit den hellgrün in der sanften Strömung schlingernden Wasserpflanzen und dem safrangelben Sand am Grund zu tauchen und völlig schwerelos zu werden...
Es sind nur wenige Meter, es würde nur wenige Minuten dauern, und ich wäre weg, ich könnte es sogar, weil ich meine Arbeit auf den Abend verschieben dürfte, da freiberuflich, was zählt, ist nur das Ergebnis.... Aber es ist manchmal so schmerzhaft, wieder aufzuwachen, einen Menschenkörper zu haben, auf zwei Füßen stehen zu müssen, die Erdanziehungskraft zu spüren.
Wenn ich nur nachts so schön träumen könnte wie nachmittags.

Schwanger wegen Stimmungsschwankung? ;-)

Da die Fröhlichkeit, der Leichtsinn, die Anmut, das Temperament, die Lebenslust, die Spontaneität momentan nicht gerade meine ständigen Begleiter sind, wollte ich es nun mal mit dem versuchen, was mir schon jahrelang immer wieder von diversen Frauenzeitschriften und Ratgebern wärmstens empfohlen wurde: Johanniskraut.
Klingt harmlos. Sind Kräuter, die wahrscheinlich schon die alten Indianer genommen haben. Keine Chemie. Aber bewährt.
Auch die Packung sieht entzückend aus und sorgt bereits für das erste Schmunzeln: "Pflanzliches Arzneimittel bei Verstimmungen." Aber ooooh, die Packungsbeilage macht schon wieder Angst und Bange (wogegen das Präparat ja eigentlich helfen soll). "Bei Frauen, die hormonelle Empfängnisverhütungsmittel und gleichzeitig xxxxx forte einnehmen, kann die Sicherheit der "Pille" als Empfängnisverhütung herabgesetzt werden." Ja, wie nun? Ich bin dann fröhlich, aber schwanger? Ist das euer Ernst? Wie kann denn das sein?
Also kurze Information an meinen Mammutjäger beim Frühstück. "Da steht drin, ich könnte eventuell schwanger werden." Undefinierbares Brummeln. "Ja, und jetzt?", hake ich nach. "Nimm es. Die müssen sich doch nur absichern." Ich schaue ihn prüfend an. "Und wenn es dann doch passiert?" "Ist es halt eine neue Prüfung vom lieben Gott für uns."
Ende der Diskussion. Und nu? Ich sitze vor der Packung und traue mich nicht, meine "Verstimmungen" zu bekämpfen. Blöde Kräuter, die...

Hottehühs

... ist doch ganz einfach...

"Und Allah nahm eine Hand voll Südwind, hauchte ihm seinen Atem ein und erschuf so das Pferd." (Alte Beduinenlegende)
Suedwind

Donnerstag, 5. Januar 2006

Nachts, kurz bevor der Schlaf kommt...

... kommen meine Gedanken an Dich, und dann ist es mir völlig unbegreiflich, wie Du nicht mehr da sein kannst.
Ich weiß es zwar, ganz tief innen, aber ich kann es mir nicht vorstellen.
Ja, ich bin groß, ich krieg inzwischen alles alleine hin, sogar einen Autokauf, wie ich jetzt festgestellt habe. Im Grunde hab ich das auch vorher schon gekonnt. Aber irgendwie hast du dich auch immer darüber gefreut, wenn ich angerufen und dich um Hilfe gebeten habe. Weil ich dich gebraucht habe. Und weil ein Papa nun mal für seine Tochter da sein muss. Das stand für dich unerschütterlich fest.
Ich würde dir gerne irgendetwas erzählen, wo ich deine Hilfe brauche. Vielleicht sogar absichtlich etwas versaubeuteln, dass nur du ausbügeln kannst.
Ich würde einfach nur gerne neben dir sitzen.
Nur wissen, dass du diese Zeilen lesen kannst.

Aber du musstest ja verschwinden. Einfach so, weg, fort, ohne Vorwarnung. Ein schneller Aufbruch eben.
Wir haben dich doch noch gebraucht.

Und sei mir nicht bös, dass ich nicht an dein Grab gehe. Da bist du nicht. Du bist überall. Und nirgendwo.

Und ich vermisse dich so sehr.

Mittwoch, 4. Januar 2006

Note 6. Setzen!

Wie gut, dass ich doch nicht Lehrerin geworden bin. Wenn ich mich momentan selbst benoten müsste, fiele das Lebens-Zeugnis katastrophal aus. Etwa so:

Disziplin: 5. Und eine 5 ist noch großzügig! Geradezu milde! Sie finden, nachts ist die Welt am schönsten? Das mag sein, aber dafür sind Sie dann frühmorgens am hässlichsten. Bleich, unausgeschlafen, schlecht gelaunt. Der Schlaf vor Mitternacht ist bekanntlich der Beste. Wie? Sie finden das langweilig und spießig? Finden Sie es etwa modern, morgens als Untote durch die Wohnung zu kriechen? Oder gar bis neun zu schlafen?
Ernährung: 4-5. Meine Liebe. Sie meinen doch nicht im Ernst, dass ein Orangensaft pro Tag frisches Obst und Gemüse ersetzt. Und ein mitteleuropäischer Supermarkt bietet weitaus mehr als Nudeln, Nudeln und Nudeln. Kommen Sie mir nicht wieder mit dem Argument, Sie würden ja verschiedene Formen und Farben essen. Wie wäre es mal mit einem Obstsalat? Etwas Wirsing? Wintergemüse? Nun schauen Sie nicht gleich so böse...
Sport: 4-. Einmal die Woche durch die Halle galoppeln reicht nicht (obwohl Sie hier, das muss ich zähneknirschend zugeben, ein erstaunliches Engagement an den Tag legen). Sie sollten mehr an die frische Luft. Und was ist mit Ihrer Rückengmynastik? Nun? Sie haben teures Geld in Yoga- und Rückenschule-Videos investiert - sollen die denn da unten im Regal verstauben? Sie werden an mich denken, wenn sie mit 50 wie eine Buckelhexe durch die Landschaft schleichen!
Geistige Erbauung: 3. Nun gut, Sie lesen. Das muss ich immerhin anerkennen. Aber ist da nicht ein M.A. hinter Ihrem Namen? Sollten Sie nicht etwas weniger - nun ja - GEWÖHNLICHES lesen als diese seltsamen Neandertaler-Schnulzen? Ayla. Schon der Name! Ayla. Das klingt doch billig! Da gibt es noch so viele Klassiker der Literaturgeschichte, die in Ihrem verschrobenen Kopf noch keinen Platz gefunden haben... Und dazwischen dann immer diese Pferdezeitschriften. Bitte... sind sie 13 oder 32? Na also.
Stil, Chic, Optik: Sind Sie nun eine Frau oder ein Mann? Sie wollen doch immer gerne als Frau wahr genommen und geachtet und geschätzt werden. Warum dann bitte so durch den Tag gehen? Ist das irgendwie - - weiblich? Sie sagen, es sieht Sie ja keiner, wenn sie tagsüber in Kapuzenpulli und Jeans vorm Schreibtisch sitzen? Meine Liebe, sollte das denn ausschlaggebend sein? Und wenn der Postbote klingelt? Wie – Sie machen eben nicht auf? Da wären wir wieder beim Punkt Disziplin. Wie wäre es mal mit einer netten Hochsteckfrisur anstelle dieses Pferdeschwanzes. Wie gesagt, Sie sind keine 13 mehr. Wie viele Tage lang tragen Sie diese Jeans schon? Mindestens seit Montag, oder? Ach so, das kann man bei Jeans? Und wie dünn es an den Oberschenkeln ist, dieses schreckliche Beinkleid. Ach so, Kratzfläche für die Katze. An den Beinen!? Überhaupt, Kindchen, Ihre Hände. Cremen Sie doch mal ein wenig. Einmal am Tag zumindest. Das kann man ja nicht mit ansehen. Wenigstens waschen Sie sich regelmäßig. Aber Verzeihung, gestern müffelten Sie erheblich nach Pferd.
Haushalt: 6. Katastrophal. Ich kann mich nur wiederholen: Ka-ta-stro-phal. Seien Sie dankbar, dass Sie einen so emanzipierten Mammutjäger an Ihrer Seite haben, der hinter Ihnen herräumt. Aber glauben Sie nicht, dass der das immer macht! Irgendwann ist der nämlich weg, und dann sehen Sie, was sie davon haben. Und bitte, bügeln Sie doch wenigstens Ihre Wäsche, wenn Sie sie schon tagelang im Trockner liegen lassen, weil Sie „nicht dazu kommen“, sie herauszunehmen.

Nicht versetzt. Also noch mal von vorne... Leben üben.

Dienstag, 3. Januar 2006

Ghost Dog oder: Die Ratten der Lüfte

Wie jeden Morgen das gleiche Bild: Ich stiere vom Schreibtisch aus aus dem Fenster auf die Dächer der Stadt und sehe sie ihre unerklärlichen Kreise fliegen - unzählige Tauben, die ein neues Haus zum Zuscheißen suchen. Ratten der Lüfte. Sie lieben dieses eine Assi-Haus mit den brüchigen Schindeln und dieser schmutzig-ockerfarbenen Hauswand. Da machen sie immer Pause. Einige Sekunden lang. Eben das, was so ein Taubenschwarm zum Kacken an Zeit braucht. Dann geht es wieder weiter... und meine Augen hängen ihnen nach...
Denn vielleicht - - vielleicht wohnt da oben irgendwo Ghost Dog. Und es sind seine Tauben. Die die Nachrichten an seinen Meister überbringen. Das ist ein schöner Gedanke. Ghost Dog mit seinem Samurai-Schwert, seinem Büchlein, in dem er immer liest, und mit seinen magischweichen Bewegungen, wenn er auf dem Dach sein Schwert die kalte Luft zerteilen lässt...
Also akzeptiere ich sie still, die Ratten der Lüfte.
ghost_dog_04

Montag, 2. Januar 2006

Ich lach mich schepp...

... nu hab ich ein Bild von meinem Mammutjäger - und es ist ein wahrlich hübsches Bild - eingegeben und was sagt die Seite als besten Treffer?
Boris Karloff! (Frankenstein-Darsteller...)
Kann gar nicht mehr aufhören, rumzugackern. Das werde ich ihm nachher gleich verklickern, wenn er mir das Abendbrot-Mammutfleisch nach Hause bringt. Es wird ihn aufbauen. ;-)))

Ha!! Ich bin Johnny Depp & Shania Twain!!

Neeee! Dat gibbet nicht!
Brummfisch (hier aus dem Blog, an dieser Stelle ein dickes fettes Dankeschön für dieses Aufpolieren meines Selbstbewusstseins ;-)))) wies seine geneigten Leser auf eine Seite hin, auf der man sein Foto hochladen kann und dies dann mit Promi-Visagen verglichen wird. Heraus kommen jene Berühmtheiten, denen man angeblich ähnlich sieht.
Bei Paula Radcliffe musste ich noch schwer schlucken, gut, die Frau ist schnell und ausdauernd, aber wenn ich wirklich so laufe wie sie - sie sieht dann immer aus wie am Rande eines epileptischen Anfalls - , dann gute Nacht...
Aber die zwei anderen Treffer entschädigten für alles.
Shania Twain und Johnny Depp. Wow. Ich bin eine Mischung aus Shania Twain und Johnny Depp. Ist das nicht Wahnsinn? Wenn ich jetzt auch noch eure beiden Bankkonten bekomme, dann bin ich wirklich glücklich!! ;-)))
Für heute jedenfalls kann Babyface Shakira mir nix mehr anhaben. Jawohl.

P.S. Für die, die es noch nicht wissen: Für Johnny Depp würde ich möglicherweise meinen Mammutjäger (kurz) hintergehen. Der weiß das aber und nimmt es gelassen. Ahnt er doch, dass sich diese Gelegenheit wohl niemals bieten wird... *gg*

Mach die Fliege, Shakira...

... ich mag dich nicht. Ich kann dich nicht ausstehen. Nicht ertragen. Nicht dulden.
Dein Kindsgesicht mit diesen weichen, schwellenden Lippen und den verletzlichen und dennoch fordernden Augen, dein perfekter Körper, deine Bewegungen, die selbst dann noch anmutig sind, wenn du einen völlig sinnentfreiten Ausfallschritt turnst (wie im aktuellen Video) und dann deine Haare dramatisch in den Nacken wirfst... überhaupt: die Haare. Das gehört verboten. Haare wie ein Wunderwerk der Natur. Und dann sprichst du auch noch spanisch. Mit sexy Zischlauten und rollendem R.
Verschwinde aus meinem Radio, aus meinem Fernseher, aus meinen Zeitungen, aus meinem Leben.
Du zerstörst mein Selbstbewusstsein.

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